1884

Die Werkstätte der O.Ö. Glasmalerei wurde im Jahre 1884 in Linz gegründet. Josef Raukamp, ein gelernter Glasmaler aus dem Rheinland, übernahm den Betrieb 1915 von der Familie Großmann. Er arbeitete bereits ab 1919 mit seinem Bruder Wilhelm Raukamp, Glasmalereibesitzer in Berlin, der nach dem Tod seiner Frau ebenfalls nach Linz kam, zusammen.

 

Die Zusammenarbeit der Brüder wurde unterbrochen, als Wilhelm 1926 in das Zisterzienserkloster Schlierbach eintrat. Die Verbindung zu Pater Petrus blieb aber aufrecht, sodass Josef Raukamp während des zweiten Weltkriegs seine wertvollen Glasvorräte innerhalb der Klostermauern vor den Bombenangriffen in Linz in Sicherheit bringen konnte.

1954

Diese Verbindung wurde intensiviert und gipfelte schließlich im Kauf der Glasmalerei 1954 durch das Stift Schlierbach, womit Professor Josef Raukamp,der selbst keine Erben hatte, den Fortbestand seines Lebenswerkes in geeignete Hände gelegt hat. P. Petrus übernahm die Leitung der Werkstätte und so konnte sein Bruder das Gedeihen des Betriebes noch bis zu seinem Tod 1960 miterleben.

Unter der Führung von P. Petrus und P. Tecelin Kummer erlangte die Glasmalerei den Ruf eines Zentrums des sakralen Kunstschaffens. Namhafte österreichische Künstler wie z. B. Margret Bilger, Rudolf Kolbitsch. Lydia Roppolt, Josef Mikl, Hans Plank, Rudolf Szyskowitz, Franz Weiss, Erika Wolf, Georg Meistermann u.v. a. arbeiteten schon bald mit der Klosterwerkstätte zusammen.

 

Nicht nur in Österreich wurden viele Entwürfe dieser Künstler in Glas umgesetzt, auch aus dem Ausland setzte bald eine rege Nachfrage nach Schlierbacher Glasfenstern ein. So findet man in der Verkündigungsbasilika in Nazareth Glasfenster aus Schlierbach nach Entwürfen von Lydia Roppolt, die Gedächtniskirche in Hiroshima (Japan) schmücken Fenster, die Josef Mikl gestaltet hat.

1975

Gerade die oft schwierige Zusammenarbeit mit den Künstlern hat der Glasmalereiwerkstätte eine Breite an Erfahrungen eingebracht, von der sie noch heute profitiert. “Das können wir nicht!”, ist ein Ausspruch, den P. Alfred Strigl, der nun seit 1975 die Geschäftsführung der Glasmalerei innehat, nicht hören will. Die Bewahrung traditioneller Techniken (Bleiverglasungen), das Restaurieren alter kostbarer Glasfenster, aber auch neue Methoden (Schmelztechnik) bilden die Grundlage des Schaffens dieser modernen Manufaktur.

1995

1995 erhielt der Betrieb den o.ö. Handwerkspreis zugesprochen.

Mit dem Erwerb der traditionsreichen, seit 1841 bestehenden Glasmalerei Geyling in Wien 1997 konnte ein zweiter Standort im Osten Österreichs geschaffen werden.

Durch die Schaffung der Margret-Bilger-Galerie gibt die Glasmalerei in Zusammenarbeit mit der Landesgalerie, der Kulturabteilung des Landes und dem Institut für Kunstwissenschaften und Ästhetik an der theol. Hochschule Linz auch anderen Künstlern die Möglichkeit, sich einem breiten Publikum zu präsentieren.

2021

Die Glasmalerei Stift Schlierbach ist ein moderner Klosterbetrieb mit traditionellen Wurzeln, der sich durch Innovation und langfristiges Denken auszeichnet.

Die Aus- und Weiterbildung junger Menschen ist uns ein großes Anliegen.

Wir wollen ein Zentrum für freischaffende Künstler sein.